Teppiche – die Teppich-Welt von tepgo.at
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Die Geschichte des Teppichs
Bereits vor über 10.000 Jahren haben Nomaden Teppiche hergestellt, um sich vor Kälte zu schützen und ihre Zelte zu schmücken. Sie bestanden aus Schaf- und Ziegenwolle und wurden bei der Fertigung befeuchtet und zusammengedrückt. Der älteste heute noch erhaltene Teppich stammt aus einem Grab in der Mongolei und wurde vor über 2000 Jahren angefertigt. Da das Grab in einem Eisblock eingefroren war, ist der Teppich noch immer gut erhalten und befindet sich heute in St. Petersburg. Der erste handgewebte Teppich entstammt dem nahen Osten. In Zentralasien entwickelte sich währenddessen die Knüpfkunst und gelangte durch Völkerwanderungen letztlich in den Mittelmeerraum. Luxusteppiche wurden zur Repräsentation genutzt, Teppiche für die normale Bevölkerung hatten hingegen einen weitläufigeren Nutzen. Sie dienten als Tischdecke, Schlafdecke, als Beutel, Pferdedecke und Wandschmuck – woher sich auch das Wort Tapete ableitet. Orientteppiche stammen aus dem gesamten Osten und bestehen aus jeglichem Material, wodurch auch die Qualität stark schwankt. Sie dienten früher in Taschentuchgröße als Gastgeschenk und füllten in großem Format ganze Paläste aus.
Der größte Teppich hatte ein Ausmaß von 6000qm. Der uns bekannte Perserteppich wurde erst ab dem 18. Jh. gefertigt. In ihn wurden Seidengarne, Edelsteine und Perlen eingearbeitet und meist nach Malvorlage von Künstlern erstellt. Nach Europa gelangte die Teppichkunst durch Eroberungszüge von Alexander dem Großen im 3. Jh. vor Christus. Entdecker wie Marco Polo brachten dazu von ihren Reisen Teppiche mit in den europäischen Raum. Erst im 8./9. Jh. entstand in Spanien die erste eigene Teppichfertigung, die sich an den orientalischen Stil anlehnte. Bis heute sind Orientteppiche in Deutschland sehr gefragt und haben ihren Platz in vielen Wohnungen finden können. Andere Teppicharten wie der Sisalteppich, Hochflor oder Gabbeh erfreuen sich in der heutigen Zeit ebenfalls großer Beliebtheit. Sie steigern den Wohnkomfort und bieten die Möglichkeit den individuellen Lebensstil auszudrücken.
Teppichmaterialien und Fertigungstechniken
Der Teppich ist der meist verbreitete Bodenbelag weltweit. Verwendete Materialien sind Schafwolle, Baumwolle, Seide, Viskose oder Polypropylen. Sie unterscheiden sich in ihrer Qualität und Verwendbarkeit, wobei anzumerken ist, dass jedes Material seine Vor- und Nachteile hat. Dementsprechend sollten die individuellen Bedürfnisse vor dem Kauf mit den charakteristischen Merkmalen des Teppichs abgeglichen werden.
Jeder Teppich besteht aus einer Nutzschicht, die auch Pol genannt wird und sich auf der Oberseite befindet. Die Trägerschicht befindet sich folglich auf der Unterseite des Teppichs. Das so genannte Tufting- Verfahren steht für die Vernähung von Nutz- und Trägerschicht. Das Fasermaterial ist der Grundbestandteil der Fäden und besteht meist aus 10% Naturfasern und 90% Chemiefasern. Die Chemiefasern sind in der Produktion günstiger und im Gebrauch strapazierfähiger und unempfindlicher als die Naturfaser.
Der Garnfaden auf der Nutzseite des Teppichs wird anhand unterschiedlicher Tufting- Techniken verarbeitet. Handgetuftete Teppiche werden mit Hilfe von Florgarn und einer Garnpistole von der Rückseite in das Gewebe geschossen. Man unterscheidet die Schlingenwaren, bei denen der Garnfaden geschlossen bleibt und den Schnittflor, bei dem die Fadenschlingen aufgeschnitten werden. Schnittschlingen sind eine Mischung aus den beiden bereits genannten Verfahren und verfügen dementsprechend über eine heterogene Textilstruktur. Nach der Fertigung werden die losen Enden mit Leim auf der Teppichunterseite fixiert und mit einem Baumwollgewebe überklebt. Muster können nachträglich mit einem Konturgerät auf der Vorderseite eingearbeitet werden, was die Fertigung dieser Teppiche verhältnismäßig günstig macht. Die Hauptproduktionsländer für handgetuftete Teppiche sind China, Indien und Thailand. Wer Wert auf eine höhere Qualität legt, kann den Teppich aus europäischer Produktion beziehen.
Handgeknüpfte Teppiche bestehen meistens aus Wolle oder Baumwolle und werden Reihe für Reihe geknotet. Mittlerweile gibt es vielfältige Knüpfstile, sodass sich der moderne Knüpfteppich, der klassische Orientteppich, der Patchworkteppichund der Vintageteppich unterscheiden lassen. Jeder Teppichtyp wird durch ein differentes Verfahren angefertigt. Die Techniken stammen aus dem Orient und aus nordafrikanischen Ländern wie Marokko und Ägypten.
Webteppiche haben eine besonders hohe Qualität und werden halbmechanisch oder manuell gefertigt. Sie bestehen aus Jute, Wolle und Synthetikfasern und werden in Marokko, Tunesien, Indien und Griechenland hergestellt. Mit Hilfe der halbmechanischen Technik werden größtenteils Flachgewebe produziert. Sie sind sehr vielfältig und haben ein leichtes Gewicht. Der bekannteste orientalische Webteppich ist der Kelim. Das charakteristische Merkmal sind die Schlitze im Gewebe, die dadurch entstehen, dass jede Farbe mit einem anderen Faden eingewebt wird. Der Sumak- Teppich wird mit einer Wickeltechnik hergestellt und kann, da die Enden der Fäden auf der Rückseite herausgucken, nur einseitig verwendet werden. Manuell werden hauptsächlich einfarbige oder gestreifte Langflorteppiche produziert.
Die Wirkung von Material, Mustern und Farben
Ein Teppich ist weit mehr als nur ein Bodenbelag. Durch eine geschickte Farb- Muster- und Materialwahl kann das Wohnambiente massiv gesteigert werden. Die farbliche Abstimmung mit den Möbeln kann den Raum zusätzlich optisch einteilen. Wohnzimmerteppiche können somit Ordnung in den Wohnbereich bringen und bieten viel Spielraum für individuelle Ideeumsetzungen. Im Vergleich zu Pakett und Laminat kann man selbst entscheiden ob man nur einzelne Flächen akzentuieren möchte oder den gesamten Boden auslegen mag. Teppiche die nur Teilflächen abdecken sind eine clevere Lösung bei Flecken auf dem Fußboden und geben dem Essbereich, Wohnbereich oder Eingangsbereich seinen persönlichen Charakter. Sie bieten dazu eine gute Möglichkeit einzelne Möbel aus dem Gesamtbild hervorzuheben oder bestimmte Teilbereiche zu betonen. Muster die sich zur Zimmermitte ausbreiten, führen den Betrachter in den Raum hinein, diagonale Linien weisen auf bestimmte Plätze hin. Längsstreifen verlängern den Raum, währenddessen Querstreifen die gegenüberliegende Wand heranrücken lassen. In großen Zimmern wirken große Muster besonders gut, in kleinen Räumen sollte darauf besser verzichtet werden, da dieser sonst schnell überladen aussieht. Zarte Musterungen sind aber auch in kleineren Räumen kein Problem.
Neben den Mustern haben die Farben einen entscheidenden Einfluss auf die Wirkung. Helle pastellfarben sind besonders für kleine Räume geeignet, kräftige Farben können als Akzent und in weitläufigen Zimmern eingesetzt werden. So wirken rötliche Töne beispielsweise warm, freundlich und anregend. Sie sind daher besonders gut für den Eingangsbereich und das Esszimmer geeignet. Sehr zart, modern und besänftigend wirkt die Farbe rosa, blau eignet sich hervorragend in Ruheräumen, da es eine entspannende und klärende Atmosphäre auslöst. Teppiche in Grüntönen vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe, gelbe Teppiche haben einen freundlichen und aktivierenden Effekt und sollten daher in Arbeitszimmern ausgelegt werden. Eine weite und klare Wirkung haben weiße Untergründe.